Drohnenkrieg unter Wasser – Wurde ein Anschlag auf die Nordstream-Pipeline vereitelt?
Markus Gärtner
Wird der Drohnenkrieg jetzt auch auf die Ozeane ausgeweitet? Die schwedische Marine hat nördlich der Insel Gotland nahe der zur Erweiterung anstehenden Nordstream-Gaspipeline ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug mit Sprengsätzen entdeckt.
Die Pipeline verbindet Russland und Deutschland und wurde vom russischen Energie-Konzern Gazprom zusammen mit Partnern in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden gebaut. Die Herkunft der Unterwasser-Drohne, wie sie von schwedischen Zeitungen bezeichnet wird, ist bisher nicht bekannt.
Viele Länder nutzen derartige Fahrzeuge unter Wasser, um Minen zu räumen oder alte Munition aus dem Zweiten Weltkrieg zu entschärfen.
Die Nordstream-Pipeline soll laut dem schwedischen Militär nicht unmittelbar in Gefahr gewesen sein, weil das Zündkabel durchgeschnitten war. Doch das Unterwassergefährt mit der Sprengladung liegt nicht ohne Grund in internationalen Gewässern unweit der Pipeline, die Deutschland mit Gas versorgen soll.
Im Juni dieses Jahres hatte Gazprom einen Vertrag zur Erweiterung der Pipeline durch zwei weitere Leitungen mit dem Namen Nordstream 2 unterzeichnet. Das neue Projekt soll zusammen mit dem deutschen Energieriesen Eon sowie Shell und OMV gebaut werden.
Die geplante Erweiterung ist gegen die Interessen der Ukraine und der Slowakei und verhilft Russland zu einer besseren Verhandlungsposition gegenüber der Türkei, in die eine weitere Pipeline gebaut werden soll.
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Bildnachweis: „Nordstream“ von Samuel Bailey (sam.bailus@gmail.com) - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY 3.0 über Wikimedia Commons
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