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Montag, 27. Juni 2016

Wieder eine Vorhersage für den Dritten Weltkrieg erfüllt: Flottenkonzentrationen im Mittelmeer

Wieder eine Vorhersage für den Dritten Weltkrieg erfüllt: Flottenkonzentrationen im Mittelmeer

Peter Orzechowski

Seit dem Zweiten Weltkrieg durchpflügten nicht mehr so viele militärische Verbände die Wogen des Mittelmeers wie in diesen Tagen. Die offizielle Propaganda will uns glauben machen, dass es dabei nur um Seenotrettung und Jagd auf Schleuserbanden geht. Militärbeobachter sehen in dieser Flottenkonzentration jedoch den Aufmarsch für größere kriegerische Pläne – und bestätigen einmal mehr die Prophezeiungen eines bevorstehenden Dritten Weltkriegs.

»Ein neuer Nahostkrieg flammt plötzlich auf, große Flottenverbände stehen sich im Mittelmeer feindlich gegenüber – die Lage ist gespannt«, so beschreibt der bekannteste der bayerischen (und deutschen) Propheten, Alois Irlmaier, den Beginn des Dritten Weltkriegs. Eine weitere deutsche Seherin, Veronika Lueken, erhielt am 3. Juni 1981 die Vision, in der sie »eine riesige Ansammlung von Schiffen« sieht. »Es sind überall Schiffe. Sie schauen nicht aus wie Tanker, sondern wie Schlachtschiffe … Ich sehe das Mittelmeer, und ich sehe Schiffe hinausfahren.«

In meinem Buch Am Vorabend des Dritten Weltkriegs habe ich darauf hingewiesen, dass eine Flottenkonzentration im Mittelmeer von einigen europäischen Sehern als ein Vorzeichen des bevorstehenden Dritten Weltkriegs betrachtet wird. Auf andere Vorzeichen bin ich hier auf Kopp Online bereits früher eingegangen.

Warum sollen uns die Visionen überhaupt interessieren? Ich denke, wir sollten sie beachten, wenn sie mit den tatsächlichen Ereignissen übereinstimmen. Und in der Tat stellen wir einen Truppenaufmarsch an den Grenzen zu Russland fest – was ich bereits in früheren Beiträgen als Kriegsvorbereitung gewertet habe. Und jetzt beobachten wir einen ähnlichen Aufmarsch auf See, genauer: im Mittelmeer.

Acht große Operationen mit Dutzenden Schiffen führen NATO-Verbände momentan vor den südlichen Küsten Europas durch. Sehen wir sie uns einmal genauer an. Da ist einmal die europäische Mission »Sophia« der European Union Naval Force Mediterranean (EUNAVFOR Med). Sie soll Flüchtlinge aus Seenot retten, gleichzeitig Jagd auf Schleuserbanden machen und dem IS in Libyen Einhalt gebieten. Seit Juni 2015 patrouillieren Kriegsschiffe der EU-Staaten im Rahmen von »Sophia« vor der Küste Libyens, mit immer weitreichenderen Kompetenzen.

Erst am Montag haben die EU-Außenminister neben der Verlängerung auch die Ausweitung der Mission beschlossen. Um dem IS die Nachschubwege nach Libyen abzuschneiden, soll dasEinsatzgebiet Richtung Ägypten verlagert werden – also näher an Syrien, die eigentliche Konfliktregion, um die wohl demnächst von der NATO gekämpft wird.

Davon ist natürlich beim EU-Ministerrat keine Rede. Er hat am Montag erklärt, die Operation habe bisher zur »Neutralisierung« von 139 Schiffen und Booten und zur Festnahme von etwa 70 mutmaßlichen Schleusern geführt, die den italienischen Behörden übergeben wurden. Zugleich trug die Mission laut EU bisher zur Rettung von knapp 16 000 Menschenleben bei. Momentan sind vier Kriegsschiffe für die Mission abbestellt, die deutsche »Frankfurt am Main« soll in wenigen Tagen von der »Werra« und der »Datteln« abgelöst werden.

Auch die zweite Operation – Codename »Triton« – wurde schon viel früher in Angriff genommen, nämlich im November 2014 als Nachfolgerin von »Mare Nostrum«, einer Mission der italienischen Marine, die geschätzt mehr als 100 000 Menschen aus der Seenot rettete. »Triton« hat jedoch ein anderes Ziel als »Mare Nostrum«: Nicht mehr die Seenotrettung liegt im Fokus, sondern der Grenzschutz. Dafür sind 14 Schiffe sowie einige Flugzeuge und Hubschrauber in den Gewässern südlich von Sizilien und rund um Malta im Einsatz.

Auch die »Poseidon«-Mission mit vier Schiffen und 15 Patrouillenbooten in der Inselwelt der Ägäis soll offiziell nur die griechische Grenze überwachen, illegale Übertritte registrieren und Flüchtlingeaus den Hot-Spots wieder in die Türkei abschieben, gemäß dem EU-Türkei-Deal. Allerdings kann das deutsche Marineschiff »Bonn« mithilfe einer Mischung aus hochsensiblen Kameras und Radargeräten weit mehr, als nur Menschen-Schmuggler-Boote zwischen der türkischen Küste und den griechischen Inseln aufspüren: Die »Bonn« ist das schwimmende Auge der NATO in der Ägäis.

Um die Ölbohrinseln des italienischen ENI-Konzerns und die Schifffahrtsroute durch die Straße von Sizilien zu schützen, hat Italien im März 2015 die Operation »Mare Sicuro« mit vier Schiffen gestartet, darunter einem kleinen Flugzeugträger. Offizieller Grund für die Mission: Die Sorge Italiens um den Handel und das Öl, der Bürgerkrieg in Libyen und das Erstarken extremistischer Gruppen in Nordafrika. Damit sichert »Mare Sicuro« die Südflanke.

Schon seit Oktober 2001, also kurz nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York, patrouillieren NATO-Schiffe in der Operation »Active Endeavour« durch das Mittelmeer. Sie überwachen den gesamten zivilen Schiffsverkehr und Seehandel und melden verdächtige Schiffe.

Seit 2006 sind Schiffe der UN-Blauhelmmission »UNIFIL« vor der Küste des Libanon – und damit auch vor den Küsten Syriens – im Einsatz. Es ist der erste Flottenverband unter Führung derVereinten Nationen. Hauptaufgabe ist die Überwachung der libanesischen Küste und der libanesischen Gewässer. Außerdem sollen die Schiffe den Waffenschmuggel in den Libanon unterbinden.

Schwerpunkt der deutschen Marine dabei ist die Ausbildung libanesischer Streitkräfte. Dafür liefert die Bundeswehr auch Material wie Wachboote und Radarstationen. Acht Schiffe unter brasilianischer Führung sind momentan in den Hoheitsgewässern des Landes im Einsatz, darunter die deutsche Korvette »Braunschweig«, die im Ernstfall auch militärische Gewalt anwenden darf.

Interessant ist, dass die meisten dieser Operationen von der Standing NATO Maritime Group 2 (SNMG 2) geführt werden und dem NATO Maritime Component Command Naples in Neapel unterstehen. Zu dieser seit 1992 existierenden NATO Response Force gehören standardmäßig acht bis zehn Schiffe der deutschen Marine, der niederländischen Marine, der britischen Royal Navy, der griechischen Marine, der italienischen Marine, der türkischen Marine, der spanischen Marine und der United States Navy. Zeitweise beteiligen sich andere NATO-Staaten an dem Verband.

Kommen wir zum Schwergewicht der NATO-Flottenkonzentration im Mittelmeer: der Operation »Inherent Resolve«. Sie soll, laut NATO-Sprech, den Kampf gegen den IS auch vom Mittelmeer aus führen. Dazu kreuzen aktuell zwei Flugzeugträger der USA im östlichen Teil des Meeres. Am 2. Juni fuhr der Trägerverband der »USS Harry S. Truman« durch den Suezkanal ins Mittelmeer, einen Tag später meldeten US-Medien schon Luftangriffe durch die Flugzeuge der »Truman« in Syrien. Knapp zwei Wochen später passierten die »USS Dwight D. Eisenhower« und ihre Begleitschiffe die Straße von Gibraltar. Der Stoßgruppe der »Dwight D. Eisenhower« gehören zwei Kreuzer und vier Torpedobootszerstörer, die mit lenkbaren Raketen ausgerüstet sind, sowie neun Fliegerstaffeln an.

Schon Ende 2015 hatten Mitgliedsstaaten der NATO in Reaktion auf eine verstärkte russische Militärpräsenz anlässlich der Syrien-Krise Dutzende von Kriegsschiffen in das östliche Mittelmeer entsandt. In diesem maritimen Raum unterhält alleine die Türkei zwischen Zypern und den eigenen Küsten 34 Kampfschiffe. Hinzu kommen mittlerweile mehr als 60 Kampfschiffe von 13 anderen NATO-Staaten, darunter auch Deutschland, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldet.

Ich denke, in Anbetracht der massiven Flottenkonzentration im Mittelmeer ist demnächst ein Militärschlag der NATO im Krieg um Syrien zu erwarten. Ob er der Auslöser für den von den Sehern erwarteten Dritten Weltkrieg sein wird, bleibt abzuwarten.





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Dienstag, 21. Juni 2016

Satelliten-Daten: Erdmagnetfeld ändert sich schnell

Satelliten-Daten: Erdmagnetfeld ändert sich schnell

Andreas von Rétyi

Seit November 2013 umkreist ein Satelliten-Trio namens »Swarm« die Erde, um deren Magnetfeld exakt zu vermessen und Veränderungen zu dokumentieren. Kürzlich präsentierten Forscher aktuelle Ergebnisse auf einer Fachtagung. Sie bestätigen eine unerwartet schnelle Änderung des irdischen Feldes.

Am 22. November 2013 hob eine russische Rockot-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Plessezk in Nordwestrussland ab, um die drei »Schwarm-Satelliten« der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA in einen niedrigen Orbit zu verfrachten. Bei diesen jeweils rund 500 Kilogramm schweren Nutzlasten handelt es sich um drei identische Satelliten, die als spezialisiertes Trio einer besonders genauen Vermessung des Erdmagnetfelds dienen. Das Swarm-Projekt registriert nicht nur die Stärke und Ausrichtung des Feldes, sondern auch seine zeitlichen Veränderungen. Aus diesen Daten wollen Wissenschaftler entsprechende Tendenzen für die Zukunft herauslesen.

Wie wird sich das irdische Feld entwickeln? Immer noch besteht in Fachkreisen einige Uneinigkeit darüber, wann und wie schnell sich das Magnetfeld unseres Planeten wirklich umkehren kann. Fakt ist, dass dies im Verlauf der Erdgeschichte wiederholt geschehen ist und dass die mit dem Feld verbundene, wesentliche Schutzfunktion für das irdische Leben in solchen Phasen jeweils zwangsläufig eingeschränkt war. Die letzte vollständige Feldumkehr ereignete sich vor rund 780 000 Jahren. Eigentlich wäre ein vergleichbares Ereignis bereits überfällig. Vor etwa 41 000 Jahren sah es zeitweilig so aus, als ob das Feld einen neuen Wechsel vollziehen würde, doch kam der Prozess damals – und wohl noch öfter – plötzlich zum Erliegen. An einigen Orten der Erde scheint jedenfalls seinerzeit eine temporäre Umkehr sehr schnell eingesetzt zu haben. Erst vor wenigen Jahren stellten Forscher weltweit ein derlei zügiges Ereignis fest.

Die zunächst lediglich nahe dem Ort Laschamp festgestellte Anomalie zeigte sich schließlich auch in der Region des Schwarzen Meeres, im Nordatlantik, im Südpazifik, auf Hawaii und andernorts. Es schien ganz so, als ob das Erdmagnetfeld damals tatsächlich global Anlauf genommen hätte, um den Wechsel innerhalb kurzer Zeit zu vollziehen. Dann aber pendelte es wieder zur alten Polung zurück. Kein Polsprung also, sondern eine geomagnetische Exkursion. Während Geophysiker zunächst noch von einer Ereignisdauer im Bereich von etwa 1000 Jahren ausgingen, wiesen neuere Bohrkernanalysen auf eine Spanne von nur 250 Jahren für die Umpolung. Einige Wissenschaftler berichten sogar über noch wesentlich kürzere Zeiten.

Insgesamt mehren sich die Zeichen für die Möglichkeit überraschend zügig ablaufender Feldwechsel. Das zeigen auch die aktuellen Swarm-Daten. Nach nunmehr über zwei Jahren dieser Mission, die sich dem seit 2000 durchgeführten deutschen CHAMP-Projekt anschließt, liegen bereits detaillierte Feldkarten vor. Die drei Satelliten sind in der Lage, die verschiedenen Signale aus dem Erdfeld zu unterscheiden und festzustellen, welche davon aus dem Erdkern stammen, welche aus dem Mantel, aus der Erdkruste oder auch aus Ionosphäre und Ozeanen. Das unsichtbare Netz um unsere Erde erzeugt komplexe Kräfte, die sich natürlich auch auf das Leben hier auswirken.

Aktuelle Animationen veranschaulichen die Stärke des Erdmagnetfelds und seine Veränderungen in der Zeitspanne zwischen 1999 und 2016. Dabei wird ersichtlich, dass sich das Feld in hohen Breiten über Nordamerika um rund 3,5 Prozent abgeschwächt hat, während es über Asien um etwa zwei Prozent an Stärke gewonnen hat. Die berühmte »Südatlantische Anomalie«, innerhalb derer das Magnetfeld am schwächsten ist, hat sich unablässig in westliche Richtung fortbewegt und dabei um weitere zwei Prozent abgeschwächt. Und der magnetische Nordpol wandert in östliche Richtung, gen Asien. Aus einer zweiten Animation geht hervor, wie schnell die Feldänderung abläuft. Dabei stellt sich heraus, dass sie sich in der Nähe von Südafrika verlangsamt, doch über Asien beschleunigt.

Der heute gängigen Theorie zufolge entsteht das irdische Magnetfeld innerhalb eines Ozeans geschmolzenen, flüssigen Eisens, der den äußeren Kern unseres Planeten bildet – rund 3000Kilometer unter unseren Füßen. Wie der rotierende Leiter eines Fahrraddynamos erzeugt dieser Eisenozean elektrische Ströme und sich ständig ändernde elektromagnetische Felder. Sie hängen davon ab, wie das flüssige Eisen im äußeren Erdkern fließt und schwingt.

Die Projekt-Wissenschaftler zeigen sich nun nicht nur begeistert von der Präzision der Swarm-Messungen, sondern auch überrascht von den beobachteten Veränderungen. So erklärt der am Raumfahrtinstitut der Technischen Universität Dänemarks (DTU, Lyngby) als Spezialist für Geomagnetismus tätige Wissenschaftler Chris Finlay: »Unerwartet haben wir hier schnelle örtliche Feldwechsel gefunden. Sie scheinen auf beschleunigtes flüssiges Metall zurückzugehen, das innerhalb des Kerns fließt.«

Dass sich das irdische Magnetfeld schnell umkehren kann, ziehen Forscher wie gesagt zunehmend in Erwägung. Möglicherweise steht die nächste Feldumkehr bereits eher bevor, als lange Zeit vermutet. Das Erdmagnetfeld bietet einen effektiven Schutz vor kosmischer Strahlung und elektrisch geladenen Teilchen des Sonnenwinds. Dieser Schutz lässt bei einer Umkehr sehr deutlich nach. Forscher geben allerdings weitgehend Entwarnung: Unser Feld schwindet nach allem, was man heute weiß, nicht vollständig.

Selbst während einer akuten Umpolungsphase bleiben demnach rund zehn Prozent der ursprünglichen Feldstärke erhalten. Genug, um keiner Gefahr ausgesetzt zu sein. Tatsächlich hat das Leben auf der Erde bis heute überdauert, trotz wiederholter geomagnetischer Wechsel. Sie dürften in frühen Zeiten sogar auch vorteilhafte Mutationen angeregt und die Weiterentwicklung des Lebens gefördert haben.

Bei bereits hochentwickelten Lebensformen bliebe nach oben allerdings nur noch relativ wenig Spielraum, sodass nachteilige Mutationen mit der Zeit immer wahrscheinlicher wurden. Und wie weit unsere heutige, nicht zuletzt technologisch überzüchtete Gesellschaft mit einer schnellen Feldumkehr klarkommt, bliebe wohl erst noch zu beantworten.




Das Ewigkeits-Rad des Johann Bessler und andere Energiewunder
Im Mittelpunkt dieses fesselnden neuen Buches von Andreas von Rétyi steht der bis heute geheimnisumwitterte Johann Bessler und sein unfassbares Ewigkeits-Rad: Hat er schon vor langer Zeit die geniale Lösung für alle Energieprobleme unserer Welt gefunden?


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Der anglo-amerikanische Erdölmarkt ist am Ende

Der anglo-amerikanische Erdölmarkt ist am Ende

F. William Engdahl

Die Weltwirtschaft wurde den Großteil der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg von den großen anglo-amerikanischen Erdölkonzernen, ihren Banken und ihren Freunden in der Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC), und hier insbesondere Saudi-Arabien, kontrolliert. Heute ist diese Art von Vorherrschaft auf den weltweiten Erdölmärkten unwiederbringlich verlorengegangen. Die Welt tritt in ein neues Erdöl-Zeitalter ein. Und zwar in eines, das sehr viel interessanter zu werden verspricht.

Als sich im September 2014 die Preise für ein Barrel der Referenzsorte Brent um die 100-Dollar-Marke herum bewegten, hing Washington der Illusion an, Russland durch einen massiven Einbruch des Welterdölpreises wirtschaftlich in die Knie zwingen zu können, indem man das gleiche Spiel wie 1986 mit Saudi-Arabien wiederholte. Im Dezember 2014 zeichnete sich allerdings ab, dass Washington und die amerikanische Schieferölindustrie – und nicht Russland – in die Knie gezwungen wurden. Dies war das erste schwerwiegendere Anzeichen dafür, dass die Kontrollmechanismen, auf die die Wall Street und die großen anglo-amerikanischen Erdölkonzerne so viele Jahrzehnte vertrauen konnten, nicht mehr griffen.

Mehr als 20 Monate später ist der Schieferöl-Boom in den USA dabei, in einer Reihe von Bankrotten in sich zusammen zu fallen. Und dann entließ Prinz Mohammed bin Salman al-Saud, der Sohn und Vize-Kronprinz des regierenden saudischen Monarchen Salman ibn Abd al-Aziz, den Architekten dieser Strategie, den saudischen Erdölminister Ali Al-Naimi, der dieses Amt von 1995 bis 2016 innehatte und die einflussreichste Persönlichkeit der OPEC war, an der niemand vorbeikam.

Al-Naimi hatte 2014 die saudische Politik konzipiert, die sich nicht so sehr gegen Russland, ein eher konventionelles Erdölförderland, sondern gegen die kostenintensive Schieferöl-Konkurrenz in den USA richtete, die dabei war, Saudi-Arabien und der OPEC die Kontrolle über die weltweiten Erdölmärkte zu entreißen.

Im April tagten dann die OPEC-Länder – ohne den Iran, aber mit Russland – in Doha, der Hauptstadt Katars, um über eine Reduzierung ihrer Fördermengen zu diskutieren. Die Händler auf den Erdölmärkten zeigten einen vorsichtigen Optimismus. Aber letztlich scheiterten die Gespräche. Berichten zufolge hatte sich Prinz Mohammed bin Salman den Wünschen seines eigenen Erdölministers widersetzt und eine Absprache abgelehnt, die den Iran – ein »rotes Tuch« für Salman – von einer Verringerung der Fördermengen ausschließen würde.

Salman ist ein erbitterter Gegner des schiitischen Iran, zumal der Iran nach der Aufhebung der gegen ihn verhängten Sanktionen im vergangenen Jahr wieder ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im Erdöl- und Erdgasbereich werden dürfte.

Im Mai wurde dann der bisherige 80-jährige saudische Minister für Energie, Industrie und Bodenschätze, Ali Al-Naimi, nach fast 21-jähriger Amtszeit überraschend entlassen und durch Khalid A. Al-Falih ersetzt. Dieser war zuvor seit 2009 Vorstandschef des staatseigenen saudischen Erdölförderers Saudi Aramco gewesen. Khalids Haupttugend ist offenbar, dass er den Befehlen des 31-jährigen Prinzen Salman bereitwillig Folge leistet. Prinz Salman hatte vor Kurzem vorgeschlagen, Saudi Aramco, den größten Erdölkonzern weltweit, zu privatisieren und zwei Billionen Dollar in den Umbau der saudischen Wirtschaft zu investieren, der das Land aus der überwältigenden Abhängigkeit vom Erdöl befreien soll.

Die Erdölmärkte hatten möglicherweise darauf gehofft, sich über die Aussicht freuen zu können, dass die Niedrigpreis-Strategie Al-Naimis nun beendet sei und der neue Minister wieder auf einen Anstieg der Erdölpreise und ein Ende des Schieferöl-Krieges hinarbeite. Stattdessen kündigte Al-Falih an, es werde keine Änderung der Preispolitik geben.

Die Erdölpreise bewegen sich praktisch unverändert um einen Wert von 45 Dollar pro Barrel, während die Händler weiterhin versuchen, die Situation auf den Erdölmärkten zu verstehen. Sie ist so verwirrend wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Gegenwärtig liefe eine Fortsetzung der Politik Saudi-Arabiens, die Erdölpreise weltweit zu kontrollieren und ihren Marktanteil zu halten, ins Leere. Die Welt schwimmt praktisch in Erdöl. Und täglich werden neue Vorkommen entdeckt.

Das Ende der OPEC?

Der russische Erdölunternehmer und enge Berater Putins Igor Setschin, Vorstandschef des nach eigenen Angaben weltweit größten staatlichen Erdölkonzerns Rosneft, erklärte am 10. Mai in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters: »Gegenwärtig verhindert eine Reihe objektiver Faktoren, dass irgendein Kartell dem Markt seinen Willen aufzwingen kann … Was die OPEC angeht, so hat sie praktisch aufgehört, als eine in sich geschlossene Organisation zu existieren.«

Aber noch weitere deprimierende Faktoren verringern gegenwärtig die Macht und den Einfluss der OPEC. Der Versuch Al-Naimis, Schieferöl als Konkurrenz auszuschalten, hat dem saudischen Staatshaushalt nicht nur massive Mindereinahmen beschert, was 2015 zu einem Defizit von 90 Mrd. Dollar führte. Als Folge dieser Politik entstand auch eine Überschussförderung vonschätzungsweise drei Mrd. Barrel Erdöl, die nun in irgendwelchen Lagerräumen auf hoher See herumschwimmen oder aber anderswo gelagert wird, bis der Erdölpreis wieder zu steigen beginnt.

Selbst wenn sich die OPEC auf eine Verringerung der täglichen Fördermenge um drei Mio. Barrel verständigen könnte, würde es praktisch drei Jahre dauern, bis diese Überproduktion abgebaut wäre. Aber niemand in der OPEC denkt auch nur daran, die Produktion lediglich um eine Mio. Barrel, geschweige denn um drei Mio. Barrel, zurückzufahren. Man einigte sich lediglich auf ein Einfrieren der täglichen Fördermenge auf dem gegenwärtig hohen Stand, sodass das Überangebot wie die Wasserflut des Zauberlehrlings in Goethes bekanntem gleichnamigen Gedicht immer weiter ansteigen wird.

Der gegenwärtige Zerfall des weltweiten Erdölmarktes wird enorme, weitgehend kaum berücksichtigte politische Folgen für die Welt als Ganzes nach sich ziehen. Zunächst einmal wird dadurch die Möglichkeit des saudischen Königreiches beeinträchtigt, weiterhin den Terrorismus des Islamischen Staates (IS) in Syrien und anderswo zu finanzieren. Auch die Bedeutung des US-Dollars als Ankerwährung des Welthandels – und damit seine weltweite Vorherrschaft – wird geschwächt, da Erdöl – möglicherweise mit Ausnahme illegaler Drogen – das weltweit am meisten gehandelte Produkt ist.

Und der Zusammenbruch der kostenintensiven amerikanischen Schieferölindustrie ist ebenfalls eine ausgemachte Sache. Die Entlassung Al-Naimis markiert in gewisser Weise das Ende der anglo-amerikanischen Kontrolle des Welterdölmarktes. Ein weiteres untrügliches Kennzeichen dieser Entwicklung ist die Tatsache, dass Russland mit dem kurz bevorstehenden Ausbau der Internationalen Handelsbörse in Sankt Petersburg (SPIMEX) über einen eigenen Handelsmarkt für den Handel mit russischem Erdöl verfügen wird, an dem nicht mit Dollar, sondern mit Rubel bezahlt wird. Chef der SPIMEX ist niemand anderer als der schon erwähnte Igor Setschin – eine interessante Perspektive tut sich hier auf.





Pechschwarze Scharia statt »buntem« Multi-Kulti
Detailliert und ohne Rücksicht auf die Denkverbote der Politischen Korrektheit beschreibt Bestsellerautor Udo Ulfkotte, wie Europa zu einer Kolonie des Islam wird. Und alle schauen zu - oder einfach nur weg. In unseren Städten entstehen Parallelwelten, in denen der Koran regiert. Unglaubliches geschieht in Deutschland, Österreich und vielen anderen europäischen Ländern. Doch darüber zu sprechen ist tabu.


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Saudi-Arabien hat den »Erdölkrieg« verloren

Saudi-Arabien hat den »Erdölkrieg« verloren

F. William Engdahl

Armes Saudi-Arabien. Das Land hat es noch nicht begriffen, aber es hat seinen Erdölkrieg verloren. Der Krieg in seiner gegenwärtigen Phase begann im September 2014, als der im Sterben liegende damalige saudische König Abdullah und sein damaliger Erdölminister Ali Al-Naimi dem amerikanischen Außenminister John Kerry erklärten, sie stünden Washington liebend gern dabei zur Seite, die Welterdölpreise massiv einbrechen zu lassen. Es zeichnet sich rasch ab, dass das Hauptanliegen der Saudis darin bestand, die immer stärker werdende Konkurrenz auf den weltweiten Erdölmärkten auszuschalten, die die saudische Vormachtstellung gefährdete. Mit den sinkenden Erdölpreisen wollten sie so die amerikanische Ölschieferindustrie mit ihren hohen Förderkosten in den Ruin treiben. Demgegenüber verfolgten Kerry und Washington das vorrangige Ziel, Russland zusammen mit den verhängten Sanktionen schweren wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, da die russischen Einnahmen aus dem Erdölgeschäft bei sinkenden Preisen massiv zurückgehen würden. Aber keiner der beiden »Verbündeten« erreichte sein Ziel.

Jetzt ist offensichtlich, dass sich Saudi-Arabien, zusammen mit Russland einer der weltweit größten Erdölproduzenten, direkt auf dem Weg in den Untergang befindet. Und Washington scheint mehr als glücklich, ihm noch ein freudiges »Weiter so« nachzurufen.


Seit mindestens 1992, also lange vor den Anschlägen vom 11. September 2001 und dem danach ausgerufenen »Krieg gegen den Terror«, verfolgt Washington die langfristige Strategie, entweder auf dem Wege »farbiger Revolutionen« oder durch offene Einmärsche mit direkter Präsenz amerikanischer Soldaten vor Ort die militärische Kontrolle der gigantischen Erdölvorkommen und der Erdölproduktion der wichtigen arabischen OPEC-Länder an sich zu reißen. Diese Politik wird von einem dauerhaften institutionellen Konsens getragen, unabhängig davon, wer gerade im Weißen Haus amtiert.


Richard »Dick« Cheney: »Wo letztlich die größte Beute zu holen ist«

Um die langfristige strategische Planung hinter den heutigen, Chaos stiftenden Kriegen im Nahen Osten zu veranschaulichen, eignet sich niemand besser als Dick Cheney und einige seiner Äußerungen als Vorstandschef von Halliburton, dem damals weltweit führenden Anbieter technischer Dienstleistungen im Bereich Erdölförderung. Nachdem Cheney 1995 Vorstandschef von Halliburton geworden war, erläuterte er vier Jahre später in einer Rede vor zahlreichen Vertretern der texanischen Erdölwirtschaft auf dem Jahrestreffen der 1946 gegründeten Lobbygruppe Panhandle Producers & Royalty Owners Association (PPROA) im Zusammenhang mit dem Zugriff auf ausländische Erdölvorkommen: »Man muss sich dort engagieren, wo das Erdöl ist. [Die Gefahr politischer Instabilität] interessiert mich dabei nicht.«

Während der ersten fünf Jahre als Vorstandschef von Halliburton erreichte Cheney fast eine Verdreifachung der Firmenumsätze von 5,7 Mrd. Dollar auf 14,9 Mrd. Dollar im Jahr 1999. DerAnteil der auswärtigen Erdölfeld-Dienstleistungen am Umsatz stieg im gleichen Zeitraum von 51 Prozent auf 70 Prozent. Dick Cheney hatte bereits schon damals offenbar sehr viel mehr als andere die Gesamtentwicklung des weltweiten Erdölmarktes im Blick.
Im September 1999 hielt Cheney eine weitere Rede vor einer Eliteversammlung internationaler Erdölunternehmer und -experten in London. Ein Abschnitt verdient es besonders, in voller Länge zitiert zu werden:
»Einigen Schätzungen zufolge ist in den kommenden Jahren mit einer durchschnittlichen jährlichen Zunahme der globalen Erdölnachfrage um zwei Prozent bei einer nach konservativen Schätzungen etwa um drei Prozent rückläufigen Fördermenge aus bekannten Vorkommen zu rechnen. Dies bedeutete, um 2010 wird die tägliche Nachfrage in der Größenordnung von zusätzlichen 50 Mio. Barrel täglich liegen. Wo soll diese Menge an Erdöl gefördert werden?
Regierungen und nationale Erdölkonzerne kontrollieren offensichtlich etwa 90 Prozent der Vorkommen. Erdöl bleibt im Grunde genommen ein staatliches Geschäft. Zwar bieten viele Regionen der Welt große Chancen für Erdöl, aber es ist immer noch der Nahe Osten mit zwei Dritteln der weltweiten Erdölvorkommen und mit günstigen Förderkosten, wo letztlich die Gewinne zu holen sind. Und obwohl sich die Konzerne dort um Zugang bemühen, ist der Fortschritt weiterhin sehr gering.«

Der Kriegsplan des »Project for the New American Century«

Folgen wir nun dem weiteren Lebensweg von Dick Cheney. Im September 2000 unterzeichnet Cheney vor seiner Wahl zum Vizepräsidentschaftskandidaten von George W. Bush persönlich eine sehr ungewöhnliche Studie einer Denkfabrik, die praktisch zur Blaupause der amerikanischen Militär- und Außenpolitik bis heute wurde. Auch Donald Rumsfeld, später Verteidigungsministerunter der Präsidentschaft Cheney-Bush (die Reihenfolge wurde nicht irrtümlich gewählt, sondern zeigt nur, wer tatsächlich das Sagen hatte; W.E.) gehört zu den Mitunterzeichnern.

Diese Denkfabrik mit dem klangvollen Namen »Project for the New American Century (PNAC)« wurde vom militärisch-industriellen Komplex finanziert und von einer ganzen Schar neokonservativer Denkfabriken wie der RAND Corporation unterstützt. Zum Vorstand des PNAC gehörten Paul Wolfowitz, später Rumsfelds Stellvertreter im Verteidigungsministerium; »Scooter« Libby, später stellvertretender Leiter des Stabes von Cheney sowie Robert Kagan, Ehemann der berüchtigten gegenwärtigen Staatssekretärin für Eurasien im Außenministerium, Victoria Nuland (interessanterweise stieg Nuland bereits 2001 zur wesentlichen stellvertretenden außenpolitischen Beraterin Cheneys auf). Auch der Botschafter im von den USA besetzten Afghanistan unter Cheney-Bush, Zalmay Khalilzad, und der 2006 im Kampf um die Nominierung zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten erfolglose Bruder George W. Bushs, Jeb Bush, gehörten zum Vorstand.

In dieser maßgeblich von Cheney geprägten PNAC-Studie wird der zukünftige US-Präsident unverhohlen aufgefordert, den Machthaber des Iraks, Saddam Hussein, zu stürzen und die militärische Kontrolle über den Nahen Osten durchzusetzen – ein ganzes Jahr vor den Anschlägen vom 11. September 2001, die der Cheney-Bush-Regierung dann den Vorwand lieferten, den Cheney benötigte, um in den Irak einzumarschieren.

In dem PNAC-Bericht heißt es, seine Empfehlungen gründeten sich auf ein Memorandum des damaligen Verteidigungsministers (unter Bush sen.) Dick Cheney aus dem Jahr 1992: »Im weitesten Sinne stützt sich unser Projekt auf den Entwurf einer Verteidigungsstrategie, der in der Endphase der Regierung [George H.W.] Bush vom Verteidigungsministerium unter Cheney erarbeitet worden war. Diese Verteidigungspolitische Leitlinie (Defense Policy Guidance, DPG) wurde in den ersten Monaten des Jahres 1992 formuliert und lieferte die Vorlage [für eine Politik], die darauf abzielt, die amerikanische Überlegenheit aufrechtzuerhalten, den Aufstieg einer konkurrierenden Großmacht zu verhindern und die internationale Ordnung im Sinne amerikanischer Prinzipien und Interessen zu gestalten.«

Obwohl der Iran als potenzielle atomare »Bedrohung« noch gar nicht auf dem Schirm war, setzte sich das PNAC für den Aufbau einer Raketenabwehr ein und forderte die »Entwicklung und Stationierung einer weltweiten Raketenabwehr zur Verteidigung der USA und der amerikanischen Verbündeten und um amerikanischen Machtprojektionen auf der ganzen Welt eine solide Grundlage zu verleihen« (Hervorhebungen vom Verfasser; W.E.).

In dem Bericht stellen die Kumpane Cheneys weiter fest: »Während des Kalten Krieges sollte das Militär die Ausdehnung des Machtbereichs der Sowjetunion verhindern. Heute lautete die Aufgabe, die ›Regionen demokratischen Friedens‹ (sic) zu sichern und zu erweitern, den Aufstieg eines Konkurrenten zur Großmacht zu verhindern, Schlüsselregionen Europas, Ostasiens und des Nahmittelostens zu verteidigen und die amerikanische Überlegenheit aufrechtzuerhalten.«

Und weiter heißt es dort: »Seit Jahrzehnten strebten die USA an, in Bezug auf die regionale Sicherheit der Golfregion eine permanentere Rolle zu spielen. Der ungelöste Konflikt mit dem Irak liefert zwar eine unmittelbare Rechtfertigung, aber die Notwendigkeit der Präsenz einer substanziellen amerikanischen Streitmacht im Golf geht über das Problem des Regimes von Saddam Hussein weit hinaus.«

Dieses Zitat sollte man mehrfach lesen.

Ein Jahr nach Veröffentlichung dieses PNAC-Berichts berichtete im März 2007 der sich damals noch im aktiven Dienst befindende General Wesley Clark, mit Sicherheit kein Mitglied der Friedensbewegung, in einer Rede vor dem Commonwealth Club of California in San Francisco von einer Unterredung im Pentagon. Er hatte das Gespräch kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center und das Pentagon mit einer ihm bekannten Person aus dem Büro des Verteidigungsministers Rumsfeld geführt.

Zehn Tage nach den 9/11-Anschlägen wurde Clark von dem damaligen Pentagon-Mitarbeiter – ebenfalls im Generalsrang – darauf hingewiesen, das Pentagon plane einen Einmarsch in den Irak. Damals wurde Osama bin Laden, ein erbitterter Gegner des irakischen Machthabers und Chefs der säkularen sozialistischen Baath-Partei, Saddam Hussein, für die Terroranschläge verantwortlich gemacht, aber es gab keinerlei Verbindung zwischen den Anschlägen und der irakischenRegierung. Clark erinnert sich an sein Gespräch mit dem General:
»›Wir haben entschieden, Krieg gegen den Irak zu führen.‹ Das war etwa um den 20. September herum. Ich fragte: ›Wir ziehen gegen den Irak in den Krieg? Warum?‹ – ›Ich weiß nicht‹, antwortete er. ›Ich vermute, sie haben sonst nichts zu tun.‹ Ich fragte nach: ›Haben sie irgendwelche Informationen gefunden, die Saddam mit al-Qaida in Verbindung bringen?‹ – ›Nein, nein‹, antwortete er. ›In dieser Hinsicht gibt es nichts Neues. Sie haben einfach entschieden, den Irak anzugreifen.‹
Ein paar Wochen später traf ich ihn erneut, und damals bombardierten wir bereits Afghanistan. ›Wollen wir immer noch in den Irak einmarschieren?‹, fragte ich. ›Es ist noch viel schlimmer‹, entgegnete er und griff nach einem Dokument auf seinem Schreibtisch. ›Ich habe das heute von ganz oben bekommen‹, sagte er und meinte damit das Büro des Verteidigungsministers. ›In diesem Memorandum wird beschrieben, wie wir in den kommenden fünf Jahren sieben Länder ausschalten werden. Wir beginnen mit dem Irak, und dann folgen Syrien, der Libanon, Libyen, Somalia, der Sudan und am Ende der Iran.‹«
Bei allen diesen tatsächlichen oder angestrebten Kriegen ging es den USA um die militärische Kontrolle der ergiebigsten Erdölvorkommen der Welt, die Cheney bereits 1999 als die Regionen bezeichnete, »wo letztlich die größte Beute zu holen ist«.

Seit jener Zeit haben das amerikanische Außenministerium und eine ganze Reihe von Nichtregierungsorganisationen mit Verbindungen zur Regierung, darunter das National Endowment for Democracy, das Freedom House, die Open-Society-Stiftungen von George Soros und andere, gemeinsam mit der CIA die von den USA inszenierten (heute nennt man das: »Leading from behind«) »demokratischen Regimewechsel« des sogenannten »Arabischen Frühlings« im Nahen Osten und Nordafrika herbeigeführt. Dazu zählen der von Hillary Clinton massiv befürwortete Krieg gegen Gaddafi in Libyen, gegen Baschar al-Assad im erdöl- und erdgasreichen Syrien, wieder einmal gegen den Irak sowie Ägypten und andere Erdöl- oder Erdgasländer des Nahen Ostens, und nicht zu vergessen die 2009 gescheiterte Farbenrevolution, die sogenannte »Grüne Revolution« im Iran.

Die amerikanische Agenda im Nahen Osten

Die heutigen Absichten und Pläne des Pentagons und des US-Außenministeriums gegenüber dem Nahen Osten unterscheiden sich praktisch in nichts von der Agenda, wie sie General Wesley Clark nach seinem Gespräch im Pentagon im September 2001 schilderte. Sie wurde lediglich erweitert. Aber die Zielsetzung bleibt die gleiche: vollständige militärische Kontrolle der zentralen Erdölströme im Persischen Golf und darüber hinaus. Schließlich soll schon Henry Kissinger während des ersten Ölschocks Anfang der 1970er-Jahre (an dessen Zustandekommen er maßgeblich beteiligt war) gesagt haben: »Wenn man das Erdöl kontrolliert, beherrscht man ganze Länder oder Gruppen von Ländern.«

Aber kehren wir zur anfangs erwähnten Absprache zwischen Kerry und König Abdullah vom September 2014 zurück. Washington hatte schon immer ein großes Interesse daran, die saudische Monarchie und ihre gewaltigen Erdölreserven sowie die Vorkommen Kuwaits und der anderen amerikanischen »Verbündeten« des Golfkooperationsrates zu kontrollieren. Großbritannien, das Charles de Gaulle als »perfides Albion« bezeichnete, ist nicht die einzige niederträchtige Weltmacht.

Aber nach mehreren größeren Überraschungen bei der Umsetzung ihres Plans, die russischen Einkünfte aus dem Erdölgeschäft mit saudischer Hilfe zu ruinieren, sah sich Washington gezwungen, seine Strategie zu ändern. In der zunächst boomenden amerikanischen Schiefererdölindustrie hatten sich die ersten größeren Unternehmenspleiten ereignet. Und als dann Russland überraschend auf Bitten des demokratisch legitimierten syrischen Präsidenten Bascharal-Assad am 30. September 2015 in den Krieg in Syrien eingriff, sah sich Washington wiederum zu einer Neuorientierung seiner Strategie genötigt. Jetzt scheint Washington bereit zu sein, Saudi-Arabien eiskalt seinem Schicksal zu überlassen.

Im Mai dieses Jahres entließ der stellvertretende saudische Kronprinz, Prinz Salman, der eigentliche Herrscher Saudi-Arabiens, den bisherigen Erdölminister Ali Al-Naimi, den Kopf hinter der Strategie Abdullahs, die amerikanische Schiefererdölindustrie zu zerschlagen und damit die saudische Vorherrschaft auf den Welterdölmärkten zu sichern. Al-Naimis Nachfolger, der bisherige Vorstandschef des staatlichen saudischen Erdölkonzerns Saudi Aramco, Khalid Al-Falih, kündigte umgehend an, die Preispolitik des Königreiches – niedrige Erdölpreise bei hoher Fördermenge – zu ändern, die ja eigentlich die amerikanische Konkurrenz ausschalten sollte – und dies trotz zunehmender Hinweise auf schwerwiegende Veränderungen des globalen Erdölmarktes seit 2014.

Zudem scheint es, als seien die amerikanischen Schieferölproduzenten widerstandsfähiger, als der abgefeimte Prinz Salman gedacht hatte. In einer Stellungnahme vor dem Senatsausschuss für Energie und natürliche Rohstoffe im Rahmen der Anhörung zur »Untersuchung der Herausforderungen und Chancen der Erdöl- und Erdgasförderung in unterschiedlichen Preisumfeldern« legte Suzanne Minter von der Erdöl- und Erdgas-Abteilung des Beratungsunternehmens Platts Analytics sehr interessante Details vor. Diese könnten erklären, warum der Umfang der Schieferölförderung trotz des weltweiten Verfalls der Erdölpreise von 103 Dollar pro Barrel im September 2014 auf nunmehr etwa 40 bis 50 Dollar pro Barrel nicht zusammengebrochen ist. Man war davon ausgegangen, dass die meisten dieser Unternehmen unter massiven Druck geraten würden, wenn der Erdölpreis pro Barrel unter ungefähr 65 Dollar fiele.

In ihrer Stellungnahme ging Minter auf außergewöhnliche technische Verbesserungen ein, die es den amerikanischen Schieferölunternehmen ermöglicht hätten, zu überleben und sich sogar weiter zu entwickeln. Seit 2012 sei die amerikanische Erdölförderung um 57 Prozent von 6,1 Mio. Barrel täglich auf den im April 2015 erreichten Höchststand von 9,7 Mio. Barrel pro Tag gestiegen. Praktisch die gesamte Steigerung gehe auf die neue Schieferölförderung zurück. Das entspricht einer Schieferölförderung von etwa 3,6 Mio. Barrel täglich – eine sehr hohe Fördermenge für den Welterdölmarkt, die auch Saudi-Arabien nicht so einfach ignorieren kann.

Minter beschrieb die Folgen der massiven technischen Verbesserungen am Beispiel der Schieferölregion im texanischen Eagle-Ford-Vorkommen im Westen des Beckens des Golfs von Mexiko: »Gegenwärtig macht Eagle Ford einen Anteil von 13 Prozent der amerikanischen Rohölförderung aus. Im Oktober 2014 wurden in Eagle Ford zu Spitzenzeiten 209 Bohranlagen gezählt. Damals lag die durchschnittliche anfängliche Fördermenge (IP) einer Bohrung bei 436 Barrel Rohöl pro Tag, und die Bohrung eines Bohrlochs nahm 15 Tage in Anspruch. Diese 209 Bohranlagen in Eagle Ford könnten, unter der Voraussetzung, sie verblieben dort und es käme weiterhin alle 15 Tage ein neues Bohrloch hinzu, letztlich bis zum Jahr 2020 3,3 Mio. Barrel Rohöl pro Tag fördern.«

Des Weiteren ging sie auf die technischen Fortschritte bei der Förderung sowie die Verkürzung der Zeitspanne, die zum Bohren eines neuen Bohrlochs erforderlich ist, und die Verringerung der Anzahl der Bohrlöcher ein, die notwendig sind, um eine gleichbleibende Förderung zu erreichen. Dies ist alles sehr beeindruckend:
»Als die Förderunternehmen 2015 ihren Bestand an Bohranlagen verringerten, befanden sich die verbleibenden Bohranlagen auf den am besten erforschten Flächen. Als Folge davon stieg die durchschnittliche IP in Eagle Ford um 55 Prozent auf 662 Barrel Rohöl pro Tag, und die durchschnittliche Bohrzeit für ein neues Bohrloch sank um 25 Prozent auf elf Tage. Infolgedessen könnten die gegenwärtig 49 Bohranlagen theoretisch die Produktion auf dem gegenwärtigen Stand von einer Mio. Barrel pro Tag aufrechterhalten, solange diese Bohranlagen bis 2020 in dem Becken verbleiben und weiterhin alle elf Tage ein neues Bohrloch mit einer IP von 662 Barrel täglich gebohrt wird. Dies bedeutet zugleich, dass Eagle Rock im Falle einer Erholung nur 125 weitere Bohranlagen benötigen würde, um die 3,3 Mio. Barrel pro Tag fördern zu können, die bis 2020 projiziert wurden und für deren Förderung man ursprünglich 209 Bohranlagen für erforderlich erachtete.« (Hervorhebungen vom Verfasser; W.E.)
Und weiter sagte sie: »Die Zeit und die Rate, mit der diese Energie den Markt erreichte, scheinen das System in unvorhergesehener Weise unter Druck gesetzt zu haben.« Mittel- bis langfristig könnten sich die USA als Randerzeuger zum Preisgestalter auf dem Weltmarkt entwickeln. Die Expertin fuhr dann fort: »Die gebohrten, aber nicht betriebsbereiten Bohrlöcher haben Zugriff auf Reserven, die innerhalb kurzer Zeit erschlossen werden können und daher maßgeblich die Berechnung der Kapazitätsreserven beeinflussen. Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass dieReservekapazitäten der USA denen der OPEC gegenwärtig kaum nachstehen. Wir sind aber der Überzeugung, dass die Kosten, die den amerikanischen Produzenten einen Anreiz gäben, ihre gebohrten, aber nicht betriebsbereiten [z.B. noch unverrohrten] Bohrlöcher förderfähig zu machen,weitaus niedriger liegen könnten, als weltweite Wettbewerber vermuten oder gerne sähen. (Hervorhebungen vom Verfasser; W.E.) Texas alleine könnte 1,25 Millionen Barrel Erdöl pro Tag auf den Weltmarkt bringen, und dies innerhalb kurzer Zeit – durchschnittlich in etwa 30 Tagen. Diese Fördermenge ist höher als die Menge, mit der die Saudis drohten, den Markt zu überfluten.«

Prinz Salman und der Rest der königlichen Familie könnten sich schon bald aufgrund des Vorwurfs, sie hätten die Finanzen des einst schier unermesslich reichen saudischen Königshauses ruiniert, einer inneren Revolte seitens missgünstiger und verärgerter Angehöriger des Königshauses gegenüber sehen.

Der einzige Haken im Zusammenhang mit der Schieferölförderung betrifft die Frage, wie lange überhaupt dieser Schieferöl-Boom anhalten kann. Schieferölvorkommen erschöpfen sich sehr viel rascher als herkömmliche Erdölvorkommen. Einigen Schätzungen zufolge wird sich die Fördermenge an Schieferöl in den USA trotz neuer Technologien in den kommenden fünf Jahren deutlich verringern. Aber bis dahin, so hoffen die durchgeknallten Planer im Pentagon, haben sie den gesamten Persischen Golf, einschließlich der Saudis, bereits fest im Griff. Allerdings verfolgen beide Seiten in diesem Szenario absurde Pläne.




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Neoliberalismus und die Globalisierung des Krieges – Amerikas Streben nach Vorherrschaft

Neoliberalismus und die Globalisierung des Krieges – Amerikas Streben nach Vorherrschaft

Prof. Michel Chossudovsky

Die Welt befindet sich an einem gefährlichen Scheideweg. Die USA und ihre Verbündeten haben ein militärisches Abenteuer begonnen, das die Zukunft der Menschheit aufs Spiel setzt. Umfangreiche militärische und verdeckte geheimdienstliche Operationen finden gleichzeitig im Nahen Osten, in Osteuropa, in Afrika südlich der Sahara, in Zentralasien und Fernost statt. Die militärischen Planungen und Ziele der USA und der NATO schließen sowohl größere Einsätze als auch verdeckte Operationen mit dem Ziel der Destabilisierung souveräner Staaten ein.


Amerikas Streben nach Vorherrschaft sieht die Destabilisierung und Zerstörung von Ländern durch kriegerische Akte, verdeckte Operationen zur Unterstützung terroristischer Operationen, Regimewechsel und wirtschaftliche Kriegsführung vor.

Letzteres schließt die Durchsetzung verheerender makroökonomischer Reformen in hochverschuldeten Ländern sowie die Manipulation der Finanzmärkte, den künstlich herbeigeführten Zusammenbruch bestimmter Währungen, die Privatisierung von Staatseigentum, die Durchsetzung von Wirtschaftssanktionen sowie das Auslösen und die Verstärkung von Inflation und Schwarzmärkten ein.

Gerade die wirtschaftlichen Dimensionen dieser militärischen Agenda müssen genau verstanden werden. Krieg und Globalisierung stehen in einem engen inhaltlichen Zusammenhang. Die militärischen und geheimdienstlichen Operationen werden parallel zu einem Prozess der wirtschaftlichen und politischen Destabilisierung der ins Visier geratenen Länder in allen größeren Weltregionen durchgeführt.

Neoliberalismus ist integraler Bestandteil dieser außenpolitischen Agenda und stellt einen allumfassenden Mechanismus wirtschaftlicher Destabilisierung dar. Seit der Asienkrise 1997 haben sich die sogenannten Strukturellen Anpassungsprogramme (SAP) des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank zu einem umfassenden Rahmen entwickelt, der letztlich darauf abzielt, die Handlungsspielräume souveräner nationaler Regierungen bei der Formulierungund Umsetzung einer eigenständigen Wirtschafts- und Sozialpolitik massiv einzuengen.

Zur Schwächung und dem allmählichen Verschwinden des Prinzips der nationalen Souveränität hat auch die Gründung der Welthandelsorganisation (WTO) 1995 beigetragen. Die allgemeine Entwicklung ging in Richtung weltweiter »Freihandelsabkommen« wie TTIP und TPP, die, sollten sie tatsächlich verabschiedet werden, staatliche Politik im Kern völlig in die Hände international agierender Großkonzerne verlagern würden.

In den vergangenen Jahren hat der Neoliberalismus auch in den Industrienationen Ost- und Westeuropas die Oberhand gewonnen, nachdem er bereits die sogenannten Entwicklungsländer fest im Griff hatte. Es wurden staatliche Rettungspakete aufgelegt. Island, Portugal, Griechenland, Irland und anderen Ländern wurden drastische Sparprogramme aufgezwungen, die zusätzlich mit einer Privatisierung wichtiger Schlüsselbereiche der jeweiligen Volkswirtschaft einhergingen.

Die weltweite Wirtschaftskrise steht in einem engen Zusammenhang mit dem Hegemoniestreben der USA. Sowohl in den USA als auch in Europa führen die Erhöhungen der Verteidigungsausgaben zu Rückschlägen und Unterfinanzierung in den zivilen Bereichen der wirtschaftlichen Aktivitäten. »Krieg ist gut fürs Geschäft«: Die einflussreichen und mächtigen Finanzinteressen, die routinemäßig Aktienmärkte, Währungen und Rohstoffmärkte manipulieren, unterstützen auch die Fortführung und Eskalation des Krieges im Nahmittelosten. Die weltweit fortschreitende Verarmung ist ein integraler und gewollter Bestandteil der Neuen Weltordnung.

Über die Globalisierung der Armut hinaus

Aus historischer Sicht wurde die Verarmung großer Teile der Weltbevölkerung dadurch ausgelöst, dass den betreffenden Ländern makroökonomische Reformen nach dem Muster des IWF aufgezwungen wurden. In den vergangenen 15 Jahren setzte dann noch eine weitere destruktive Phase ein. Die Entwicklung der Welt ist noch über die »Globalisierung der Armut« hinausgegangen: Ganze Länder verwandelten sich in offene Territorien, staatliche Einrichtungen brechen zusammen, Schulen und Krankenhäuser werden geschlossen, das Rechtssystem funktioniert nicht mehr,Grenzen werden verschoben, ganze Sektoren der Wirtschaft, darunter Landwirtschaft und Industrie, werden bewusst in den Bankrott getrieben – alles dies mündet letztlich in eine soziale Zusammenbruchskrise und die Missachtung und Vernichtung menschlichen Lebens, wie etwa durch den Ausbruch von Seuchen oder die Vertreibung ganzer Bevölkerungsgruppen (Flüchtlingskrise).

Diese »zweite Phase« geht noch weit über den Verarmungsprozess hinaus, der in den frühen 1980er-Jahren durch die Gläubiger und internationalen Finanzinstitutionen herbeigeführt wurde. So gesehen schuf die Massenarmut, die durch die makroökonomischen Reformen ausgelöst wurde, die Rahmenbedingungen für den nun einsetzenden Prozess der offenen Vernichtung menschlichen Lebens.

Parallel dazu sanken unter den Bedingungen weitverbreiteter Arbeitslosigkeit die Arbeitskosten in den Industrienationen. Die treibenden Kräfte der Weltwirtschaft sind gegenwärtig Luxusgüter und die Rüstungsindustrie.

Die Neue Weltordnung

Allgemein gefasst gehören zu den wichtigsten Unternehmensakteuren der Neuen Weltordnung:
  • Die Wall Street und die westlichen Großbanken mitsamt ihren Offshore-Geldwäsche-Einrichtungen, Steueroasen, Hedgefonds und Geheimkonten;
  • der militärisch-industrielle Komplex, der sich aus der Neugruppierung der wichtigen »Rüstungsvertragspartner«, den Sicherheits- und Söldnerunternehmen und Geheimdienst-Tarnfirmen zusammensetzt, die mit dem Pentagon vertraglich zusammenarbeiten;
  • die anglo-amerikanischen Erdöl- und Energiekonzerne;
  • die Biotech-Großkonzerne, die zunehmend die Landwirtschaft und die Nahrungskette kontrollieren;
  • die großen Pharmakonzerne sowie
  • die Kommunikationsgiganten und Medienkonzerne, die die Propagandamaschine der Neuen Weltordnung bilden.
Diese hier aufgeführten Akteure interagieren natürlich mit Regierungseinrichtungen, internationalen Finanzinstitutionen und amerikanischen Geheimdiensten. Die staatlichen Strukturen haben sich inRichtung dessen entwickelt, was Peter Dale Scott als den »tiefen Staat« (»Deep State«) bezeichnet, der aus verdeckt agierenden geheimdienstlichen Einrichtungen, Denkfabriken, geheimen Ausschüssen und beratenden Gremien besteht, in denen letztlich wichtige Entscheidungen im Zusammenhang mit der Neuen Weltordnung im Sinne einflussreicher Unternehmensinteressen getroffen werden.

Gleichzeitig infiltrieren nachrichtendienstliche Akteure zunehmend die Vereinten Nationen, darunter auch mit besonderen Aufgaben betraute Behörden, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und politische Parteien.

Dies bedeutet mit anderen Worten, dass die Exekutive und die Legislative sozusagen eine Nebelwand entstehen lassen, die Entscheidungen, die vom Wirtschaftsestablishment hinter verschlossenen Türen getroffen wurden, politische Legitimität verleiht.

Medienpropaganda

Die Medienkonzerne, die die Propagandamaschine der Neuen Weltordnung bilden, und die Geheimdienste, denen es um die Kontrolle und Verbreitung von Nachrichten geht, verbindet eine lange gemeinsame Geschichte. Darüber hinaus leisten die Medienkonzerne hilfreiche Dienste bei der Vertuschung von Kriegsverbrechen oder der Verbreitung humanitärer Narrative, die dieLegitimität der Politiker in hohen Ämtern aufrechterhalten.

Kriegerischen Handlungen und wirtschaftlicher Destabilisierung wird auf diese Weise Legitimität zugesprochen. Krieg wird als friedenserhaltende Maßnahme präsentiert.

Aber die Weltwirtschaft sowie das politische Gefüge des westlichen Kapitalismus wurden kriminalisiert. Der Justizapparat auf der nationalen Ebene sowie die verschiedenen internationalen Menschenrechtstribunale und Strafgerichtshöfe erfüllen die Funktion, die Legitimität der von den USA und der NATO angeführten Kriege und Menschenrechtsverletzungen zu untermauern.




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